Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Native Kost – warum heißt sie so?

Erstellt von r.ehlers am Mittwoch 6. November 2013

Sachbezug: Aminas Prinzip, Rohkost, Enzyme, Serotoninaufbau, Sprache, Begriffsbildung, Evolution, Pflanzenfresser, Fleischfresser, Allesfresser

Die Neanderthaler kannten native Kost -dewikipedia.org-

Weil  das eine der  wichtigsten und immer wieder gestellte Frage ist, habe ich hier schon vor sehr langer Zeit ausgeführt, wie  native Kost aussehen soll, also wie siezusammengesetzt sein soll und  auf welche Weise man sie sie aufnehmen soll:

http://www.essenspausen.com/native-kost-wie-sollte-sie-aussehen/

Hier möchte ich gern ein paar Zeilen dazu schreiben,  warum die native Kost so heißt.

Woher bekommt das Kind überhaupt seinen Namen?

Wie lernen wir, aus der Flut der äußeren Eindrücke Dinge so hervorzuheben, dass wir mit ihnen gedanklich umgehen können? Wir müssen lernen, sie zu begreifen.  Als auf  Kommunikation angelegte soziale Wesen machen wir uns die Begriffe aber nicht dafür, um sie allein in unseren Köpfen zu bewegen. Wir brauchen Begriffe, die auch von den Menschen verstanden werden, mit denen wir uns austauschen wollen. So entsteht unsere Sprache.

Kennen Sie die schöne hintersinnige Kurzgeschichte von Peter Bichsel „Ein Tisch ist ein Tisch“ (http://www.mittelschulvorbereitung.ch/content_new/msvDE/T67cTischistTisch.pdf) ? Da hat ein alter Mann entdeckt, dass er den Dingen auch von den Sprachbegriffen abweichende eigene Namen geben kann. Für ihn ist dann z.B. ein Tisch ein Bett und ein Bett ein Bild. Am Ende macht ihn das sprachlos, weil er und seine Mitmenschen sich überhaupt nicht mehr verstehen.

Es gibt aber Gegebenheiten, in denen Phänomene auftauchen, die noch keinen richtigen Namen haben. Wenn man ihnen Namen gibt, betritt man Neuland. Man muss seinen Begriff erst anderen Menschen bekannt machen, um mit ihnen darüber reden zu können. Ein sehr schönes Beispiel, das ich aus ganz besonderem Grund hier anziehe,  ist die durch den bekannten Lebensmittelchemiker Udo Pollmer aufgebrachte Klassifizierung des Menschen als Kocivoren, also von Lebewesen, die ihre Nahrung kochen. Im Gegensatz dazu gibt es die bekannten Begriffe Herbivoren (Pflanzenfresser), Carnivoren (Fleischfresser) und Omnivoren (Allesfresser). Wird Pollmers Begriff weit verbreitet, kann er zum Teil der Allgemeinsprache werden. Die Entscheidung darüber trifft die Allgemeinheit der Menschen einer Sprache. Da entscheidet aber nicht immer die rechnerische Mehrheit. Sehr oft bereiten Sachkundige, die neue Zusammenhänge entdeckt haben, die Akzeptanz neuer Begriffe vor.

Weil es für die Auslösung der von mir entdeckten Vorgänge, die bei richtiger Essweise, insbesondere auf leeren Magen, den körpereigenen Aufbau des Botenstoffes Serotonin  anstoßen, einer besonders  vorbereiteten Nahrung bedarf, die bis dahin niemand so kannte, habe ich den Begriff der nativen Kost geschaffen. Wer einen bis dahin nicht bekannten Käfer findet, darf ihm nach den in den Naturwissenschaften üblichen Regeln ja auch einen neuen Namen geben!

Es handelt sich bei der nativen Kost zwar auch um natürliche Nahrung, sie ist auch zwingender maßen mit einem  erheblichen Anteil roh, damit die enthaltenen Enzyme nicht beschädigt sind. Dese Nahrung erzeugt den sehr großen Verstoffwechslungsreiz aber nicht, wenn sie nicht eine gewisse Menge nicht denaturierter Proteinkörper enthält. Zudem muss sie faserreich, getrockent und fein gemahlen sein. Es macht Sinn, die Summe dieser Anforderungen an die zur Erzielung des Aminas-Effekts notwendigen Eigenschaften in einem gut verständlichen eigenen Begriff zusammen zu fassen.  Das Wort native Kost, das es bisher noch nicht gab, bot sich aus mehreren Gründen an:

  • Nativ heißt etwas  lt. Duden in der Chemie, wenn es im natürlichen Zustand befindlich und nicht verändert ist,
  • in der Sprachwissenschaft, wenn es heimisch und nicht entlehnt ist,
  • in der Medizin, wenn es  angeboren ist,
  • und in der EDV die Software, wenn sie auf eine ganz bestimmte Hardware zugeschnitten ist.

Synonyme zu nativ sind die Begriffe einheimisch, ursprünglich, autochthon, angeboren,  und vererbt. Dies und die Assoziation zu den Indianern, den native Americans“ in Noramerika  führte mich  zum Begriff der nativen Kost.

Ein noch zwingenderer Grund für diese Wortschöpfung ergibt sich aus der Überlegung, dass unsere evolutionären Vorläufer, die noch keine Jagdwerkzeuge und keinen Kochtopf kannten, jeden Tag in der ersten Phase der Nahrungsaufnahme automatisch Nahrung aufnahmen, die den Anforderungen genügten, den Botenstoff Serotonin auf den Plan zu rufen. Unsere Vorläufer hatten einen dem unseren sehr ähnlichen Verdauungstrakt. Da sie mit den mächtigen Fleischfressern  wie Großkatzen und Bären nicht mithalten konnten, werden sie vordringlich Pflanzenkost gegessen haben. Ihre Kiefer und Zähne waren daher – wie heute auch bei unsern Vettern, den Affen – viel stärker als unsere heutigen Beisserchen. Mit ihren mächtigeren Zähnen und der insgesamt größeren Kaukraft  waren sie in der Lage, ihre pflanzliche Nahrung bis auf ihre Zellen herunter mechanisch zu zerkleinern.  Dies mit viel Speichel auf den leeren Magen herunter gebracht,  führt zu genau demselben Ergebnis wie wenn wir heute auf leeren Magen die schonend getrocknete und bereits perfekt vermahlene Aminas® Vitalkost oder gleich aufgebaute andere Nahrung verzehren.  Wie bei der von mir entwickelten nativen Kost ist es für den Serotonin-Effekt egal, was und wieviel danach gegessen wird, weil die entscheidenden Substanzen längst im Dünndarm verarbeitet sind und der Magenpförtner so schnell nichts weiter durchlässt.

Der leere Magen stellte sich bei unseren evolutionären Vorläufern jeden Tag ein- bis zweimal ein, wenn sie nach der Nachtruhe aus ihren Schlafnestern herauskamen und anfingen, ihre Pflanzenkost zu verzehren. Alle Vergleichsbeobachtungen bei heutigen Tieren haben gezeigt, dass alle Tiere unserer Art in der Natur Essenszeiten und Essenspausen kennen.

Bei unseren biologischen Ahnen verhielt es sich mit der Möglichkeit, überhaupt Speisen auf leeren Magen zu sich nehmen zu können wie bei uns auch. Hierzu zitiere ich einmal aus meinem Buch „Wohlfühlhormon Serotonin. Botenstoff des Glücks. Der körpereigene Aufbau durch native Ernährung, Via Nova Verlag, 2012) den Witz meines Autorenkollegen Hans Jörg Müllenmeister:

„Der Rekrut fragt Oberst Zitzewitz: „Herr Oberst, wie viel Brötchen können Sie auf nüchternen Magen vertragen?“  Zitzewitz: „Schätze Stücker drei.“  Darauf der Rekrut: „Sehn Se, Herr Oberst, nach dem ersten Brötchen haben  Sie ja schon keenen nüchternen Magen.“  Der Oberst: „Hah, hah. Muss ich mir merken. Toller Witz.“ Am nächsten Tag im Offiziers-Casino fragt der Oberst: „Meine Herren, mal ‚ne Frage: Wie viele Brötchen können Sie auf nüchternen Magen verdrückem?“  Antwortet ein Offizier: „Schätze Stücker sechs.“   Darauf Zitzewitz: „Scheiße, hätten Sie drei jesagt, hätte ich ‚nen neuen Witz jewusst!““

Native Kost ist also immer nur eine sehr kleine Menge fein gemahlener Pflanzenkost. Sobald man mehr isst, hat sie nicht mehr die Fähigkeit, den Magenpförtner zu passieren und im Dpnndarm den für die Anregung des Serotninaufbaus nötigen starken Verstoffwechslungsreiz zu erzeugen.

 

Nachtrag vom 21.5.2016:

Was die Beißkraft der Menschen anbelangt, hat die Wissenschaft eine Kehrtwende gemacht. Erataunlicher Weise ist die Beißkraft des Menschen wegen günstigerer Hebelwirkung seiner Kiefer höher als die der anderen Primaten. Am Ergebnis ändert sich dadurch aber nichts.