Psoriasis und Serotonin
Erstellt von r.ehlers am 29. Januar 2019
—–Ursprüngliche Nachricht—–
Von: ….[mailto: …..ch]
Gesendet: Montag, 28. Januar 2019 22:10
An: rolfehlers.richtigessen@gmail.com
Betreff: Psoriasis
Guten Tag Herr Ehlers
Mit viel Interesse habe ich Ihre Website durchforstet und bin von Ihrem Wissen und der Akribie Ihrer Arbeit beeindruckt. Ebenso beeindruckt bin ich von Ihrer Haltung die Erkenntnisse kritisch zu hinterfragen und sehr undogmatisch die Grenzen aufzuzeigen. Nun ist das natürlich Fluch und Segen gleichzeitig, für mich als Patient mit einer leichten Psoriasis und beginnender Psoriasis-Arthriris stellt sich die Frage, was mache ich nun? Beginne ich die Methode 435 oder lasse ich es sein? Ehrlicherweise spricht mich das Thema Serotoninmangel doch auch an und ich kann mir vorstellen, davon betroffen zu sein. Ich bin oft müde und erschöpft, habe viel (auch selbst gemachten)Stress, Kieferschmerzen, Tinnitus, Muskelschmerzen in den Bein, am Hals, Nacken und Schultern und nur noch wenig Lebensmut. Darf ich Sie bitten mir ein wenig Ihrer Zeit zu schenken und mit zu schreiben, was Sie an keiner Stelle tun würden?
Herzlichen Dank
N.N.
Meine Antwort:
Hallo Herr N.N.,
gern gebe ich Ihnen das weiter, was ich am eigenen Leib festgestellt und von anderen Menschen gehört habe, die psoriatische oder ähnliche Erkrankungen durchgemacht haben.
Die letzte Erfahrung betrifft mich selbst. In den letzten Jahren, als ich durch die tägliche Nutzung nativer Kost und nach meiner Eigenbehandlung meiner schweren Arthrose längst in sehr guter Verfassung war, besonders was die volle Wachheit tagsüber und den guten nächtlichen Schlaf anbelangt, hatte ich an beiden Unterschenkeln ein juckendes schuppendes Ekzem von jeweils etwa 5 cm² Ausdehnung entwickelt, das ich auf Rat des Hautarztes mit dem kortikoidhaltigen Fenihydrocort® weitgehend eingrenzen konnte. Am linken Bein verschwand es durch die nächtliche Okklusion mittels einer Haushaltsfolie sogar ganz, kam aber am rechten Bein aber immer wieder störend auf. Ich ging also noch einmal zum Hautarzt, der mit Soderm® plus verschrieb, das neben einem Kortikoid auch Salizylsäure zur leichten allgemeinen Aufweichung der betroffenen Haupartie enthält. Das half dann endgültig. Kommen die Erscheinungen wieder, weiß ich jetzt jedenfalls, wie ich sie sofort beseitigen kann.
Ob ich da wirklich eine Psoriasis hatte, weiß ich nicht genau. Positiv weiß ich, dass gleich nach meiner Entdeckung der intensiven gesundheitlichen Verbesserungen bei mit und vielen anderen durch den Verzehr der gemahlenen Pflanzenkost auf leeren Magen sehr viele Fälle der Linderung schwerer Hauterkrankungen und auch der kompletten Beseitigung von extremer Psoriasis bekannt wurden. Neurodermitis verschwand fast regelmäßig. Meine Hypothese ist, dass die Verfügung über den Botenstoff Serotonin wesentlich an der Einrichtung einer stabilen Cortisol-Serotonin-Stressachse beteiligt ist. Ganz sicher wirken da noch viele andere Vorgänge mit, besonders weitere Hormone, aber auch psychische Gegebenheiten. Die typischen Störungen, die die Wissenschaft dem Fehlen von Serotonin zuschreibt, sind seltsamer Weise dieselben, die auch bei Defiziten wichtiger Stoffe wie Vitamin D und B12, Magnesium oder auch der lebensnotwendigen Schwefelverbindungen eintreten. Meine Hypothese ist zum heutigen Tage weder ausreichend verifiziert noch falsifiziert. Ich stelle allerdings immer wieder fest, dass die universitären Wissenschaften sich nach dem Hype um Serotonin in den 90eer Jahren nur noch wenig mit diesem Schlüsselhormon beschäftigen.
Ihr Gesundheitszustand, den Sie sehr gut nachvollziehbar beschreiben, weist nach den Tausenden von Berichten von Nutzern nativer Kost sehr deutlich in die Richtung einer Fehlfunktion des Serotoninsystems, weist aber auch auf andere mögliche Ursachen. Kieferschmerz und Muskelschmerzen an vielen Stellen des Körpers (Fibromyalgie?) passen nicht perfekt in das Bild. Leider kann ich mit meinem Wissen da nicht weiter helfen. Der fehlende Lebensmut ist dagegen neben Müdigkeit und Erschöpfung ein typisches Zeichen des fehlenden grundlegenden Wohlbefindens, das eine Folge des Defizits an serotonerger Funktion ist. Da nichts dafür spricht, dass der Verzehr nativer Kost eine unverzichtbare Quelle der Hebung des Serotoninlevels ist, kann ich Ihnen raten, neben dem von einem Glas Wasser begleiteten Verzehr eines Esslöffels gemahlener Pflanzensamen gleich als erster Kost eines jeden Tages auch die anderen voraussichtlich erfolgreichen Wege zur Herstellung des hormonellen Gleichgewichts zu nutzen. Regelmäßige Einwirkung des vollen Tageslichts auf ausgiebigen Spaziergängen stehen da ganz vorne an. Entscheidend ist nicht die Sonne, sondern das weiße Tageslicht (oder 10.000 Lux und mehr von einer passenden Lampe). Temperaturreize helfen wie beim Saunieren und Wechselduschen. ich schwöre auch auf die Meditation auf der Nadelreizmatte, von der ich immer ganz erfrischt aufstehe. Ich nutze seit Jahren intensiv die weiteren Wege zum Serotonin. Dass ich über native Nahrung nicht mehr so frappierende Wirkungen erlebe wie zu Beginn meiner Entdeckung führe ich darauf zurück, dass ich inzwischen hormonell so stabil aufgestellt bin, dass darüber hinausgehende Verbesserungen nur schwer erfahrbar sind.
Ihrem Bericht entnehme ich nicht, dass Sie nachts keinen guten Schlaf finden. Das überrascht mich ein wenig. Vielleicht haben Sie nur nicht daran gedacht, es zu notieren, denn eigentlich hängen eine solide Wachheit tagsüber und ein erquickender Schlaf in der Nacht zusammen, worauf auch die Aufgabe von Serotonin als Körpertemperaturkontrollhormon hinweist. Schließlich kommt das Schlafhormon Melatonin entgegen der heute meist von den Experten verbreiteten Meinung erst auf den Plan, wenn man unter dem alleinigen Einfluss von Serotonin die Einschlafphase durchlebt. Erst danach – und das ist wieder Allgemeinwissen – wandelt sich in der Epiphyse Serotonin in Melatonin um und zieht einen tiefer in den Schlaf.
Mit freundlichen Grüßen
Rolf Ehlers
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