Erstellt von r.ehlers am 9. März 2016
Wie alle von der Natur geschaffenen Wesen nehmen wir die meisten unserer Lebesnfunktionen einfach hin, d.h. wir vegetieren mehr oder minder vor uns hin. Wie alle anderen auch sind wir aber mit einer Neugier gesegnet, die uns treibt, neben der äußeren Umwelt auch uns selbst genauer unter die Lupe zu nehmen. Allerdings sind uns die meisten inneren Abläufe nicht direkt zugänglich. Was wir sehen und anfassen können, halten wir wie praktisch alle unsere Mitgeschöpfe auch, systematisch sauber. Es gibt dabei keine Körperöffnung, in die wir nicht forschend eindringen. Das ändert aber nichts daran, dass wir ohne aufwändige Apparaturen nicht sagen können, ob in uns alles ordentlich abläuft. Es heißt auch nicht, dass wir Recht daran täten, unkontrolliert in unsere Systeme einzudringen.
Immer mehr Untersuchungsmethoden und Apparaturen sind bekannt geworden. Wir können den Körper durchleuchten und scheibchenweise abbilden. Mit Sonden können wir größere Blut- und Lymphgefäße durchfahren und auch den Darm, letzteren einmal vom Mund durch Speiseröhre, Magen und Dünndarm bis zu dessen Ende, zum anderen vom Anus her aufwärts durch den Dickdarm bis zur Stelle wo sich der Dünndarm in ihn entleert (Zöliakalklappe/Bauhinsche Klappe).
-de.wikipedia.org-
1 = Magen 2 = Dünndarm 3 = absteigender Teil des Dickdarms 4 = aufsteigender Teil des Dickdarms 5 = Wurmfortsatz 6 = Mastdarm 7 = After
Wenn wir keine Beschwerden haben, bleibt all das aber immer sich selbst überlassen. Nicht immer geht das gut. Durch das Sezieren von Leichen weiß man seit langem, dass es bei der Mehrzahl der Menschen keine Auffälligkeiten im Darm gibt. In einer Reihe von Fällen finden sich aber Ablagerungen oder Schlacken in Teilen von Dünn- und Dickdarm, In extremen Fällen habe sich mehrere Kilo davon im Dickdarm finden lassen. Wenn nicht solche Schlacken entstanden sind, weil der Darm zu träge war, so wird er es ganz sicher spätestens durch diese Schlacken geworden sein.
Dünn- und Dickdarm haben sehr verschiedene Aufgaben und eine ganz verschiedene Ausstattung. Die Frage, ob und wann Anlass besteht, mittels künstlicher Darmreinigung einzugreifen, ist daher gesondert für Dünn- und Dickdarm zu beantworten.
Man kann beileibe nicht jedem Menschen raten, selbst seinen Dickdarm von außen zu reinigen. Es ist besser, sich vorher genau darüber zu informieren, welche Nebenwirkungen beispielsweise ein Einlauf oder gar seine regelmäßige Anwendung haben. Denken Sie nur daran, dass Sie beim Durchspülen des Dickdarms seinen ganzen Inhalt einschließlich der gesamten Darmflora nach außen befördern. Der Effekt ist insoweit nicht viel anders als bei der Einnahme schwerer Antibiotika. Rein vorsorglich einmal alle paar Monate oder jedes Jahr mal den Darm zwangsweise zu entleeren, halte ich daher für keine gute Idee.
Bei Fastenkuren, bei denen für den Dickdarm Einläufe üblich sind, wird von oben mit einer Glaubersalzlösung gearbeitet, die während der Enthaltung von Nahrung ganz sicher den ganzen Dünndarm von etwaigen Rückständen ausräumt. Aber ob da überhaupt bei einem halbwegs gesunden Menschen mit Rückständen zu rechnen ist? Sehen Sie einmal, mit welch tollem selbstreinigenden System der Dünndarm ausgestattet ist.
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