Planvoll essen statt beliebig hinein schlingen
Erstellt von r.ehlers am 27. Februar 2015
-de.wikipedia.org-
Nichts gegen eine leckere Erbsensuppe mit Einlage!
„Ich kipp‘ mir jetzt ‘ne Suppe in den Kopf!“
Das sagte mein Kollege zu mir, als er sich mittags auf den Weg in die Mensa der Ruhr-Universität Bochum machte. Das klang zwar reichlich primitiv, war aber ironisch gemeint. Mein Kollege war auch alles andere als ein Rüpel, sondern ein sehr feinsinniger Mensch, ohnehin einer der Fähigsten unter den damaligen Assistenten an der Abteilung für Rechtswissenschaft. Dabei wollte er gar nicht über die Qualität des Mensa-Essens lästern oder über die Preise. Mit seinem groben Satz machte er nur seinem Unbehagen Luft über die Planlosigkeit im Leben, die auch an der allgemein üblichen unbedachten Art und Weise unserer Ernährung festmacht.
In den sechziger Jahren, als das Studium noch nicht durch Masters- und Bachelor-Studiengänge verschult war (in wessen Interesse liegt bloß dieser Wahnsinn?), war das Leben und Arbeiten an den Universitäten noch geprägt durch die heute in Vergessenheit geratene Akademische Freiheit. Nicht nur wegen des Abscheus vor dem „Muff von tausend Jahren unter den Talaren“, sondern aus tiefer liegenden intellektuellen und moralischen Antrieben heraus gab es das Interesse, sich für eine sinnvollere Welt einzusetzen. Das schloss auch ein gründliches Nachdenken über viele Fragen in Bereichen außerhalb der eigenen Fächer ein, was doch der üblichen Verengung des Gesichtskreises der Fachleute/Fachidioten in ihren Sparten der Wissenschaften entgegenwirkte.
Was aber soll es heißen, planvoll zu essen?
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